Krümmung von Raum und Zeit

Am 11. September 2001 stand ich am frühen Nachmittag in einem Copyshop, um einige Kopien für die Uni anzufertigen. Mein Handy klingelte und ein Freund teilte mir mit, dass soeben ein Flugzeug in einen Turm des World Trade Centers geflogen sei. Ich hielt das ganze für einen markaberen Scherz.
Als ich ein paar Minuten später Zuhause den Fernseher einschaltete, waren die ersten Livebilder zu sehen. Ich wurde später Zeuge, wie das zweite Flugzeug live und in Farbe in den bis dahin unversehrten Turm flog und viele lange Minuten später beide Türme nacheinander in die Tiefe stürzten.

Fünf Jahre nach der Katastrophe sind die Bilder immer noch präsent. So präsent, dass ich den DVD-Beileger des SPIEGEL von letzter Woche ungesehen zur Seite gelegt habe. Das angekündigte Bonusmaterial "Mit US Marines auf al-Qaida Jagd" ist geschmacklos und macht mich traurig und wütend.

Der 11. September 2001 ist kein schlechter Hollywood-Streifen, den man mit DVD-Bonus aufpeppen muss, um einen Kauf- oder Sehanreiz zu schaffen. Was auch immer hinter diesem Bonus steckt, der SPIEGEL hat mit dieser "Doku-Edition" bewiesen, dass er seinem Anspruch nicht gerecht werden kann. Schade.